Infektion parasitärer Entwicklungszyklus
- Trichinella spiralis (Railliet 1895), ordo: Nematoden, lebt ausschließlich im Wirtskörper und ist daher unabhängig vom Klima weltweit verbreitet. Mit dem
- Verzehr rohen trichinösen Fleisches infizieren sich oral und wirtsunspezifisch auch fakultative Karnivoren, wie Hunde, Robben, Ratten, Bären, Schweine und der Mensch. Im Muskelfleisch enthaltene
- Larvenzysten schlüpfen im Dünndarm, wandern in die Mukosa, reifen in 5 - 7 Tagen zu männlichen (1,5 mm) und weiblichen (3 - 4 mm langen)
- Darmtrichinen und kopulieren im Darmlumen. In der Mukosa bleiben die
- Weibchen 20 - 30 Tage lebensfähig und gebären in dieser Zeit vivipar
- 1000 - 2000 Larven (0,1 mm Länge), die über Chylus und Blutstrom in
- quergestreifte Muskelfasern eindringen, sich spiralartig lagern und als
- Muskeltrichinen abkapseln. Sie verkalken teilweise, können aber auch bis
- maximal 20 - 30 Jahre lebensfähig bleiben. Bevorzugt befallen werden
- Diaphragma, Interkostal-, Zungen-, Kehlkopf- und Augenmuskluatur.
- Im Myokard sterben Larven unter entzündlicher Granulombildung ab.
Krankheitserscheinungen
- Initial intestinale Beschwerden werden durch Migration der Darmtrichinen zwischen Darmlumen und Mukosa ausgelöst. Etwa
- 11 Tage nach der oralen Aufnahme treten schwere febrile
- Allgemeinerscheinungen mit Muskelschmerzen, Heiserkeit, Photophobie, Konjunktival- und Retinablutungen, Eosinophilie, Oberlidödemen und Prostration auf. Der myokardiale Befall kann eine
- letale Myokarditis bedingen. Dieses wochenlange Krankheitsbild klingt mit fortschreitender Abkapselung der Larven ab.
Erregernachweis Diagnose
- Der Larvennachweis ist in der akuten Phase im Blutzentrifugat möglich; hierzu wird Blut 1/10 mit 3%iger Essigsäure versetzt.
- Beim Patienten fallen Seroreaktionen (ELISA, Komplementbindung) mit pathognomonischem Titeranstieg nach 2 Wochen positiv aus.
- Muskeltrichinen im Schlachtfleisch lassen sich mit Lupenvergrößerung im Quetschpräparat bei der obligatorischen Fleischbeschau nachweisen.
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